Monday

2nd Oct 2023

Verdacht gegen Russland bezüglich Macronhacking

  • En Marche! sagte, dass die gefälschten Webseiten bis auf den "Pixel perfekt" waren, aber das "nichts gefährdet wurde" (Photo: europarl.europa.eu)

Es wird vermutet, dass die russischen Geheimdienste versucht haben, die Wahlkampagne von Emmanuel Macron, dem Pro-EU Kandidaten bei der französischen Wahl, zu hacken.

Einem 40-seitigen Bericht des in Tokio ansässigen Unternehmens Trend Micro, der am Dienstag (25. April) veröffentlicht wurde, geht hervor, dass der Angriff von Pawn Storm, einem Cyber-Kollektiv mit den gleichen digitalen Fingerabdrücken wie die des russischen Militärgeheimdienstes GRU, ausgeführt wurde.

Read and decide

Join EUobserver today

Become an expert on Europe

Get instant access to all articles — and 20 years of archives. 14-day free trial.

... or subscribe as a group

  • Macron schlug am vergangenen Sonntag in der ersten Wahlrunde die pro-russische Kandidatin Le Pen (Photo: Reuters)

Der Bericht legt dar, dass Pawn Storm vier gefälschte Webseiten eingerichtet hatte, die darauf ausgelegt waren, die E-Mail Passwörter von Leuten in Macrons politischer Bewegung En Marche! (Auf dem Vormarsch!) zu stehlen.

Laut Trend Micro, war es die gleiche Gruppe, die auch als Fancy Bear, APT28 und Sednit bekannt ist. Sie war zuvor für das Hacken der E-Mails der Demokraten während der US-Wahl, für einen Angriff auf die Partei der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel CDU und auf den französischen Fernsehsender TV5 Monde verantwortlich.

Der Bericht, der am Dienstag veröffentlicht wurde, liefert laut der japanischen Firma auch Details zu dem Versuch, die deutsche Konrad-Adenauer-Stiftung, eine mit Merkel verknüpfte politische Stiftung, zu hacken.

Guillaume Poupard, Leiter des französischen Sicherheitsbehörde Anssi, sagte am Montag der Nachrichtenagentur Reuters, dass es zu früh sei, um Russland zu beschuldigen.

Trend Micro lehnte es ebenfalls ab, Russland zu benennen. Jedoch sagte Feike Hacquebord von Trend Micro gegenüber Reuters: "Wir haben gesehen, dass Phishing Webseiten eingerichtet wurden und dass die Fingerabdrücke wirklich die gleichen waren ... wie bei dem Einbruch bei der DNC [Demokratische Partei der USA]".

Im vergangenen Jahr erklärten US-Geheimdienste, dass die Pawn Storm-Gruppe eine Fassade des GRU sei und dass das Hacking bei den US-Wahlen vom russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich angeordnet worden war.

Fire Eye, ein US-amerikanisches Cyber-Beratungsunternehmen, identifizierte im Januar ebenfalls die Fingerabdrücke Russlands als TV5 Monde gehackt wurde.

Mounir Mahjoubi, der den digitalen Auftritt von Macron leitet, sagte am Montag der Nachrichtenagentur AP, dass es aufgrund des Zeitpunkts des Angriffs inmitten des französischen Wahlkampfes, angemessen sei von einer russischen Beteiligung auszugehen.

Er beschrieb es als die "unsichtbare" Seite der russischen Operation gegen Macron, neben den offenen Angriffen der russischen Staatsmedien.

Er sagte, dass die von Pawn Storm gefälschten Webseiten bis auf den "Pixel perfekt [waren] ... Das bedeutet, es steckt Können und Zeit dahinter: Talent, Geld, Erfahrung, Zeit und Willen"

Er sagte jedoch, dass "nichts kompromittiert wurde".

Er fügte hinzu, dass Anssi En Marche! die Informationen gegeben habe, die gebraucht wurden, um die Angriffe von Pawn Storm auszumachen und weiter, dass die französischen Sicherheitsbehörden die Informationen durch den Hackerangriff während der US-Wahl auftat.

Macron schlug am vergangenen Sonntag in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl die von Russland bevorzugte Kandidatin, die rechtsaussen-Kandidatin Marine Le Pen.

Die beiden werden am 7. Mai in die Stichwahl gehen, welche im Falle eines Sieges von Le Pen die EU destabilisieren könnte.

Die Nachrichten, dass der GRU hinter dem Angriff auf Macron vermutet wird, kommen inmitten einer Kampagne von russischen Staatsmedien gegen Macron, wozu auch die französischsprachigen Ableger RT France und Sputnik France gehören.

Die russischen Medien hatten haltlose Behauptungen geäussert, zum Beispiel, dass Macron eine homosexuelle Liebesbeziehung unterhalte, dass er ein Vertreter der US-Banken sei und dass er von Saudi-Arabien finanziert werde.

Die Inhalte wurden von russischen Bots oder automatisierten Social Media-Konten weiterverbreitet, von denen einige über 750 Mal am Tag Material posteten.

Die gleichen Medien bevorzugen Le Pen, deren Partei mindestens 11 Millionen Euro aus Russland bezogen hat und die Putin im vergangenen Monat in Moskau traf.

Der Sprecher des Kreml, Dmitry Peskov, wischte am Montag die Ergebnisse von Trend Micro beiseite.

"Was [für Hacking] Gruppen? Von wo? Warum Russland? Das erinnert mich ein bisschen an die Anschuldigungen aus Washington, die bis jetzt in der Luft hängen gelassen wurden und ihren Urhebern nicht gut zu Gesicht stehen", sagte er der Presse in Moskau.

Jedoch setzten in dieser Woche die russischen Medien weiterhin ihre ablehnende Haltung gegenüber Macron fort.

Russlands Fernsehsender Erster Kanal beschrieb sein Siegesbankett am Sonntag als "unkonventionell", und weiter, dass Le Pen die "Kandidatin des Volkes" sei.

Dmitry Kiselyov, ein russischer Fernsehmoderator, sagte, dass der französische Staat sich verschworen hätte, um Le Pen von ihrem Sieg abzuhalten.

Der einflussreiche russische Abgeordnete Konstantin Kosachyov und der Senator Alexey Pushkov, sagten ebenfalls auf Facebook und Twitter, dass die EU die französischen Wähler genötigt hätte für Macron stimmen, der eine Marionette von Angela Merkel sei.

Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Englisch veröffentlicht.

This article was originally published in English.

Russia suspected of Macron hack

Likely Russian spies tried to steal email passwords from Macron's people the same way they hacked US elections, new study says.

Investigation

Russische schwarze Kassen bedrohen EU Demokratie

Es kostete €11 Millionen Le Pen im Wahlkampf zu helfen aber es kostete die russiche Mafia lediglich €100.000, einen ehemaligen britischen Generalstaatsanwalt zu rekrutieren, um gegen die EU Sanktionen vorzugehen.

Neuer Ausgabenskandal für Le Pens EU Fraktion

Eine interne Rechnungsprüfung, die von EUobserver gesehen wurde, weist einen Fehlbetrag von einer halben Million Euro in den Büchern der Fraktion Europa der Nationen und Freiheit auf

Latest News

  1. EU ministers go to Kyiv to downplay fears on US, Slovak aid
  2. Hoekstra faces tough questioning to be EU Green chief
  3. Frontex shared personal data of NGO staff with Europol six times
  4. Why EU Commission dumped Google's favourite consultant
  5. Slovak's 'illiberal' Fico victory boosts Orbán, but faces checks
  6. European Political Community and key media vote This WEEK
  7. Is the ECB sabotaging Europe's Green Deal?
  8. The realists vs idealists Brussels battle on Ukraine's EU accession

Stakeholders' Highlights

  1. Nordic Council of MinistersThe Nordic Region is stepping up its efforts to reduce food waste
  2. International Medical Devices Regulators Forum (IMDRF)Join regulators, industry & healthcare experts at the 24th IMDRF session, September 25-26, Berlin. Register by 20 Sept to join in person or online.
  3. UNOPSUNOPS begins works under EU-funded project to repair schools in Ukraine
  4. Georgia Ministry of Foreign AffairsGeorgia effectively prevents sanctions evasion against Russia – confirm EU, UK, USA
  5. International Medical Devices Regulators Forum (IMDRF)Join regulators & industry experts at the 24th IMDRF session- Berlin September 25-26. Register early for discounted hotel rates
  6. Nordic Council of MinistersGlobal interest in the new Nordic Nutrition Recommendations – here are the speakers for the launch

Stakeholders' Highlights

  1. Nordic Council of Ministers20 June: Launch of the new Nordic Nutrition Recommendations
  2. International Sustainable Finance CentreJoin CEE Sustainable Finance Summit, 15 – 19 May 2023, high-level event for finance & business
  3. ICLEISeven actionable measures to make food procurement in Europe more sustainable
  4. World BankWorld Bank Report Highlights Role of Human Development for a Successful Green Transition in Europe
  5. Nordic Council of MinistersNordic summit to step up the fight against food loss and waste
  6. Nordic Council of MinistersThink-tank: Strengthen co-operation around tech giants’ influence in the Nordics

Join EUobserver

Support quality EU news

Join us